42 Teilnehmer aus 8 Ländern Europas und Südamerikas. Das Seminar fand in der argentinischen Siedlung der Fokolar-Bewegung, der Cittadella Lia, statt in der Provinz von Buenos Aires. Doch die Siedlung war nicht nur Veranstaltungsort, sondern zugleich Studienobjekt für eine umweltfreundliche Gestaltung einer Wohnsiedlung. Umweltfragen sind mehr denn je ins Zentrum öffentlichen Interesses gerückt, neue umweltfreundliche Technologien müssen entwickelt und konsequent eingeführt werden zur Schadensbegrenzung auf unserem ausgebeuteten Planeten. Auch die Studiengruppe der Architekten innerhalb der Fokolar-Bewegung hat sich an dem Seminar beteiligt.
Die jungen Leute haben die Siedlung mit ihren Strukturen in den Blick genommen und sich mit dem Studienprojekt PRESET (“Participation, Resilience and Employability through Sustainability, Entrepreneurship and Training”) auseinandergesetzt, für das der Starkmacher e.V. verantwortlich zeichnet. Es geht dabei um Nachhaltigkeit in den Siedlungen der Fokolar-Bewegung und anderen Partnerorganisationen wie die Fazenda da Esperança (Brasilien), die Fundación Unisol (Bolivien),New Humanity (NGO der Fokolar-Bewegung akkreditiert bei der UNO), Economy for tomorrow(Slowenien). Geplant war auch eine konkrete Verwirklichung eines ökologischen Projektes in der Cittadella Lia selbst.
Die Seminarteilnehmer haben sich in fünf thematischen Workshops von der “Geschwisterlichkeit als Lebensstil” leiten lassen. Schließlich haben sie den Bewohnern der Mariapoli einen Vorschlag gemacht für ein nachhaltiges ökologisches Projekt innerhalb der Siedlung: die Errichtung einer kleinen Biogasanlage, der auf Interesse und Zustimmung stieß. Ein Ehepaar stellte sein Wohngrundstück dafür zur Verfügung. Darüner hinaus haben sich die Preset-Leute auch mit Jugendlichen der Umgebung getroffen und mit ihnen über Umweltfragen diskutiert.
Ecocity Mariapoli: Im Lauf der zwei Wochen wurde dann die Biogasanlage von den Seminarteilnehmern selbst gebaut (und nach dem Seminar von Bewohnern der Siedlung und einem Fachmann aus der nächsten Ortschaft fertiggestellt). Doch nicht nur das: zwei Wochen lang ging es um Kompostverarbeitung, einen Plan zur Installation von einer Photovoltaikanlage, Maßnahmen zu einem besseren Umweltschutz, Energiesparmaßnahmen und dergleichen mehr. Dazu wird auch didaktisches Material erstellt, das bei den Veranstaltungen der Siedlung zum Einsatz kommen soll.
Auch die Kunst hatte ihren Platz bei diesem Seminar: es wurden Produkte aus ökologischen Material fertiggestellt, dekoriert mit Symbolen der verschiedenen Ethnien Südamerikas, und ein themabezogenes Theaterstück aufgeführt.
Eine freudige Überraschung war die Tatsache, dass sich zur gleichen Zeit der Rektor desUniversitätsinstitutes Sophia in der Mariapoli Lia aufhielt, Prof. Piero Coda. „Ich glaube, das war kein Zufall“, kommentierte dieser. „Vielleicht liegt es im Plan Gottes, das wir uns gemeinsam einsetzen für Gerechtigkeit, für Solidarität. Etwas Neues kommt auf uns zu.“
Francesco aus Udine (Italien) zu diesem Seminar: „Ich arbeite als Architekt und mache einen Master in „Gebäude fast ohne Strom“. Mich hat am meisten an diesem Workshop interessiert, dass wir zusammen waren mit Menschen unterschiedlicher Spezialgebiete, die über Potentialitäten verfügen. Das waren nicht nur Architekten. Das hat das Seminar ungemein bereichert: verschiedene Spezialisierungen mit einem gemeinsamen Ziel: ökologische, aber auch wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit.“
Auch der Italiener Riccardo ist Architekt und überzeugt von der großen Bedeutung gemeinsamer Arbeit: „Ich glaube ganz fest daran, dass ich allein nur einen kleinen Beitrag geben kann, aber wenn wir uns zusammen tun, können wir große Ziele erreichen, die positiv sind für uns, für die ganze Gesellschaft. Wir können die Ressourcen gut nutzen und Wohlstand für alle schaffen, das ist eine große Genugtuung.“