Glaubensweekend für junge Leute
Von: MANUELA CRIVELLI
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Geschmack und Freude am Glauben finden
30 junge Leute aus den drei Sprachregionen der Schweiz befassten sich vom 19. - 21. September im Zentrum Eckstein/Baar intensiv mit Fragen des Glaubens. Michel Vandeleene, katholischer Theologe, und Peter Dettwiler, reformierter Theologe, waren immer mit von der Partie und beantworteten die unterschiedlichsten Fragen.
Die beiden Experten zeigten anhand von kurzen Impulsreferate wichtige Wegmarken der Offenbarung und der Geschichte Gottes auf und vertieften damit das Hauptthema vom Samstag: „Der Weg Gottes mit den Menschen und der Weg der Menschen mit Gott“. Ein wichtiges Element, welches das ganze Weekend prägte, waren die Gesprächsgruppen, welche den Austausch und den Dialog zu allen Fragen ermöglichten. Nicht gefehlt haben Pausen mit Spiel, Sport und Kreativität. Alles waren Bausteine, die aus diesem Zusammensein einen originellen Ort der Begegnung und der Vertiefung machten.
Frauen als Vorbilder im Glauben
Während des reformierten Gottesdienstes am Samstagnachmittag stellte die reformierte Theologin Désirée Dippenaar in der Predigt wichtige Frauengestalten des Ersten Testamentes vor. Sie wählte die vier Frauen, die Matthäus im Stammbaum zu Beginn seines Evangeliums erwähnt. Diese Frauen waren Ausländerinnen oder Prostituierte oder Witwen - kurz - alle bewegten sich am Rande der Gesellschaft. Ihre Grösse bestand darin, dass sie auf den Ruf Gottes antworteten. Sie „schrien“ sozusagen ihr Ja und entsprachen dem, was Gott von ihnen verlangte: Treue, Stärke, Milde und Liebe.
Der Sonntag war dem Thema der Kirche und ihrer Bedeutung für uns Menschen gewidmet. Nebst den beiden Experten gab uns auch ein Ehepaar aus dem Tessin seine Erfahrung in einer konfessionsverbindenden Ehe weiter. Sie sprachen über ihr gemeinsames Engagement im Leben aus dem Glauben, über das Bemühen, Schwierigkeiten und oder Missverständnisse zu überwinden.
Ludovic (22 Jahre) war von verschiedenen Punkten gepackt: „Besonders geschätzt habe ich den Austausch in kleinen Gruppen. Das ermutigte mich, auch persönliche Zweifel und Fragen im Zusammenhang mit dem Glauben zu äussern. Geschätzt habe ich auch die Präsenz von Jugendlichen aus allen drei Sprachregionen. Wir haben so ein Fragment der „geeinten Welt“ erlebt, indem wir uns bemühten, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden.“
Was haben wir mitgenommen? „Das ist wirklich eine herausfordernde Frage“, meint Manuela nachdenklich. „Tatsächlich wurden nicht alle unsere Fragen beantwortet, aber wir haben die Gewissheit, dass wir trotz unserer Verschiedenheit in Gott eins sein können. Ihm wird es möglich sein, unsere Herzen zu erreichen und uns den Weg zu weisen.“